Die Kiebitz-Bestände sind in Deutschland seit den 80ern um über 90 % zurückgegangen, auch in Hamburg ist er stark gefährdet. Gründe dafür sind vielfältig: Durch Lebensraumverlust und ein rückläufiges Nahrungsangebot weicht der Bodenbrüter auf Äcker aus. Durch das Zusammentreffen von Brutbeginn und Beginn der landwirtschaftlichen Tätigkeiten im März kann es zu unerwünschten Gelegeverlusten durch die Landwirtschaft kommen. Das Projekt „Kiebitzkieker“ schützt Bruten durch gezielte Schutzmaßnahmen, wie Nestmarkierung und das Einrichten von Kiebitzinseln in enger Zusammenarbeit mit den Landwirt*innen. Insbesondere im Wilhelmsburger Osten beobachten geschulte Ehrenamtliche die Felder vorab und melden gesichtete Nester.
Das Projekt Kiebitzkieker startete 2024 und wird gemeinsam vom BUND und vom NABU Hamburg durchgeführt. Bereits im ersten Jahr zeigt sich, dass die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure den Weg für einen nachhaltigen Schutz der Kiebitze in der Region ebnet. Immer mehr Landwirt*innen beteiligen sich am Projekt. Der Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz ist erfolgreich in die Praxis gestartet.