Gemeinsam Kiebitze schützen
Ein Projekt von BUND Hamburg und NABU Hamburg

Der Kiebitz - ein gefährdeter Vogel

Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist ein faszinierender Vogel, der besonders durch seinen markanten Federschopf, seine schwarz-weiße Zeichnung und den charakteristischen Ruf („Kie-witt“) auffällt.

Biologie

  • Aussehen: Der Kiebitz ist etwa taubengroß (ca. 28–31 cm) mit langen, breiten Flügeln. Sein auffälliger Schopf (Federholle), das metallisch grün schimmernde Gefieder und die    kontrastreiche schwarz-weiße Färbung machen ihn unverwechselbar.
  • Lebensweise: Er gehört zur Familie der Regenpfeifer (Charadriidae) und ist ein Bodenbrüter, der offene, feuchte Wiesen und Äcker bevorzugt.
  • Nahrung: Kiebitze ernähren sich überwiegend von Insekten, Würmern und anderen kleinen Bodentieren.
  • Fortpflanzung: Die Brutzeit beginnt im März oder April. Das Nest ist eine einfache Mulde am Boden, in die meist vier Eier gelegt werden. Nach etwa 26-28 Tagen schlüpfen die Küken, die Nestflüchter sind und sofort selbstständig nach Nahrung suchen


Vorkommen

  • Verbreitung:  Kiebitze kommen in großen Teilen Europas und Asiens vor und ziehen im Winter in südlichere Gebiete wie das Mittelmeer oder Nordafrika. Ein Teil  der Tiere spart sich die lange Reise und kann in schnee- und frostarmen Wintern auch noch bei uns angetroffen werden.
  • Lebensräume: Traditionell brütet der Kiebitz in Feuchtwiesen, Mooren und offenen Graslandschaften. Durch Veränderungen in der Landwirtschaft weicht er zunehmend auf Äcker aus.
  • In Hamburg findet man Kiebitze vor allem in den Vier- und Marschlanden, im Alten Land, an der Unterelbe und in der Moorgürtelregion aber auch in Rissen/Sülldorf Altona und auf der Wilhelmsburger Elbinsel. Die Bestände sind auch hier stark zurückgegangen. Schutzprojekte konzentrieren sich auf das Erhalten von Feuchtwiesen und störungsarmen Brutgebieten.


Gefährdung

Der Kiebitz ist in Deutschland stark gefährdet und steht auf der Roten Liste. Ursachen für den Bestandsrückgang sind:

  • Lebensraumverlust durch Bebauung und Trockenlegung von Feuchtwiesen
  • Intensivierung der Landwirtschaft: Durch Entwässerung von Feuchtwiesen, Zunahme von Mahd-Terminen und häufige Bodenbearbeitung gehen die ursprünglichen Brutplätze verloren.
  • Pestizideinsatz: Die Verringerung der Insektenbestände nimmt ihm die Nahrungsgrundlage.
  • Störungen: Menschliche Aktivitäten, freilaufende Hunde beim Gassigehen, Freizeitnutzung, Picknick auf der Wiese, Moutainbiken über Feld und Flur
  • Zunahme der Fressfeinde, wie Fuchs, Marderhund, Waschbär oder Raben- und Greifvögel bedrohen die Gelege und Küken.


Schutzmaßnahmen

  • Erhalt und Wiederherstellung von Feuchtwiesen und Extensivierung der Landwirtschaft mit spät gemähten Wiesen, walzen und schleppen bis Mitte März.
  • Kooperation mit Landnutzenden: Kiebitzfreundliche Bewirtschaftung, z. B. das Markieren von Nestern, um sie bei der Feldbearbeitung zu schützen.
  • Optimierung der Lebensräume durch die Anlage von Nassstellen als Nahrungsgrundlage, schaffen von großen, möglichst Gehölz- und Schilfarmen Landschaften um den Fressfeinden aus der Luft und am Boden keine Deckung zu bieten.
  • Naturschutzgebiete:  In Schutzgebieten, z. B. in Hamburgs Mooren und Marschlandschaften, gibt es gezielte Maßnahmen zum Kiebitzschutz.


Infos zum Projekt Kiebitzkieker
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